Gertrud Fussenegger ist eine große Erzählerin, die ihre Motive und Figuren aus der Geschichte der Habsburger Monarchie, vor allem aber aus der lebendigen Erinnerung an ihre böhmische Heimat und Jugend schöpft. Dazu tritt die prägende Kraft einer christlichen Humanität, welche die Schriftstellerin inspirierte, im Vertrauen auf den Glauben existentielle Fragen des modernen Menschen aufzuwerfen. Ihr Werk setzt sich aus Zeit übergreifenden Romanen, geschliffenen Erzählungen und breit angelegten geschichtlichen Darstellungen zusammen." (Aus der Verleihungsurkunde des Jean-Paul-Preises des Freistaates Bayern)

Als Tochter eines k.u.k.-Hauptmannes wurde Gertrud Fussenegger am 8. Mai 1912 in Pilsen geboren. Nach den ersten Lebensjahren in Galizien, Vorarlberg und Tirol lebte sie in Pilsen, wo sie 1930 ihr Abitur am Realgymnasium machte. Anschließend entschied sie sich für ein Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten von Innsbruck und München, das sie1934 mit einer Dissertation abschloss. Zwei Jahre später stellten sich die ersten Erfolge ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ein, die sie seither beständig fortführt.

Während des Zweiten Weltkrieges und danach lebte Gertrud Fussenegger in München und Hall in Tirol. 1961 zog sie nach Leonding bei Linz, wo sie heute noch lebt, schreibt und ihren Hobbys Wandern und Schachspielen nachgeht.

Gertrud Fussenegger war in erster Ehe mit dem Bildhauer Elmar Dietz, in zweiter Ehe seit 1950 mit Alois Dorn, ebenfalls Bildhauer, verheiratet und hat fünf Kinder sowie 12 Enkelkinder.

Für ihr literarisches Werk wurde und wird sie mit zahlreichen Ehrungen bedacht, darunter dem Adalbert-Stifter-Preis (1951), dem Hauptpreis für Ostdeutsches Schrifttum (1963), dem Johann-Peter-Hebel-Preis (1969), dem Hauptpreis des Sudetendeutschen Kulturbundes (1972), dem Mozart-Preis (1979), dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1981), dem Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern (1993), dem Weilheimer Literaturpreis (1993) und der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich (1999).

Gertrud Fussenegger ist Mitglied des P.E.N., der Humboldt-Gesellschaft, des „Turmbundes" und der Sudetendeutschen Akademie sowie Ehrenmitglied des österreichischen Schriftstellerverbandes und Ehrenpräsidentin des Verbandes Katholischer Schriftsteller Österreichs. Für die „Frankfurter Anthologien" von Marcel Reich-Ranicki war sie ebenfalls tätig. Von 1977 bis 1979 und 1984-1985 gehörte sie der Jury des damals noch renommierten Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt an.

An diesem Abend eröffnen wir offiziell die von der M3-Agentur betreute Homepage von Gertrud Fussenegger im Internet (www.Fussenegger.de). Dort erfahren Sie frühzeitig von Neuerscheinungen, werden auf Termine von Lesungen oder Rundfunksendungen aufmerksam gemacht, können Bücher bestellen und mit der Autorin Kontakt aufnehmen. Es gibt Lese- und Hörproben, eine ausführliche Biografie und Bibliografie und vieles mehr.

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